„Halleluja! Jauchzet Gott, alle Lande, Halleluja! Lobsinget zur Ehre seines Namens! Halleluja!“ Von diesen Worten des 66. Psalms her hat unser Sonntag seinen Namen: Jubilate! Jauchzet – Jubiliert! Noch ist weiß gedeckt, noch ist die österliche Freudenzeit – wir feiern den dritten Sonntag nach Ostern, liebe Gemeinde! Es ist ein wenig schade, dass wir in unserer Gesellschaft heute alles so schnell erleben müssen und immer nur auf das Nächste schauen, ohne Verweildauer zu haben. So wird aus der Passionszeit vor Ostern, der eigentlichen Fastenzeit oft schon ein Vor-Ostern mit Eiern und Süßigkeiten und sobald das Osterfest mit Ostersonntag gefeiert wurde, ist Ostern quasi schon vorbei, der Blick eilt nach vorne. Dabei wäre es für die Seele heilsamer, man nähme sich diese Zeit und lässt sich an die Hand nehmen von der Gestaltung des Kirchenjahres. Mit Ostern hat diese Freudenzeit begonnen und das Jubilieren darf anhalten, denn Christ ist erstanden von der Marter alle. Des woll´n wir alle fröhlich sein: Christ will unser Trost sein!

In diese Freudenzeit hinein spricht das Predigtwort für heute aus dem 1. Johannesbrief im fünften Kapitel, die Verse eins bis fünf:

Die Kraft des Glaubens Lutherbibel

 

1 Wer glaubt, dass Jesus der Christus ist, der ist von Gott geboren; und wer den liebt, der ihn geboren hat, der liebt auch den, der von ihm geboren ist. 2 Daran erkennen wir, dass wir Gottes Kinder lieben, wenn wir Gott lieben und seine Gebote halten. 3 Denn das ist die Liebe zu Gott, dass wir seine Gebote halten; und seine Gebote sind nicht schwer. 4 Denn alles, was von Gott geboren ist, überwindet die Welt; und unser Glaube ist der Sieg, der die Welt überwunden hat. 5 Wer ist es aber, der die Welt überwindet, wenn nicht der, der glaubt, dass Jesus Gottes Sohn ist?

 

Im Vertrauen auf Gott steckt sehr viel Power  Volxbibel

 

1 Jeder, der das eine glaubt, nämlich dass Jesus der Retter ist, den Gott uns schon vor langer Zeit versprochen hat, der gehört dazu! Er ist damit ein Teil von der Familie, weil Gott ihn damit neu geboren hat. Und jeder, der seinen Vater liebt, der liebt auch die Geschwister, die mit ihm in dieselbe Familie geboren wurden. 2 Ein gutes Zeichen, an dem man erkennen kann, ob man die Geschwister in Gottes Familie liebt, ist Folgendes: dass wir Gott lieben und das tun, was er von uns will. 3 Unsere Liebe zu Gott kann man da dran erkennen, ob wir das tun, was er will, und das ist nicht so schwer. 4 Alles, was von Gott kommt, ist stärker als das, was aus der Welt kommt. Unser Vertrauen auf Gott, unser Glaube an ihn, sticht alles aus, was die Welt so zu bieten hat. Dieser Glaube, den wir haben, bedeutet, dass uns alle Probleme der Welt nicht mehr von Gott wegbringen können. 5 Ist doch klar: Wer sonst sollte es packen, diese Welt mit ihren Problemen zu besiegen, wenn nicht derjenige, der da dran glaubt, dass Jesus der Sohn von Gott ist?!

 

Was macht unseren Glauben aus? An wen oder was glauben wir? Unser Predigttext gibt uns -wie ich finde – sehr klare Antworten.

 

Wer an Jesus, den Christus, den Retter glaubt, der ist von Gott geboren. Der ist wiedergeboren, neu geboren, der hat sein altes Ich abgelegt und ist durch Jesus und Gott erneuert. Christus ist nicht der Nachnahme von Jesus, sondern wer sich zu Jesus Christus bekennt, der bekennt sich auch zum Messias und zum Heiland Jesus. Der bekennt sich zu dem, was Jesus für ihn getan hat. Zu seinem Leben, Leiden und Sterben und zu seiner Auferstehung. Das ist das Bekenntnis, so wie wir es vorhin auch gesprochen haben. Und Glaube gibt es nicht allein. Zum Glauben gehören immer auch unsere Brüder und Schwestern im Glauben. Und jeder, der seinen Vater liebt, der liebt auch die Geschwister, die wir er selber im Glauben neu geboren sind. Diese Bibelstelle ist wie ein Glaubensgrundkurs. Es sind lauter logische Schlußfolgerungen.

Wer an Jesus glaubt, ist von Gott geboren. Jeder, der den Vater liebt, liebt auch seine Geschwister. Man kann erkennen, dass man seine Geschwister liebt, wenn man den Vater liebt und sich an seine Gebote hält. Und das zu tun, was seine Gebote uns sagen, ist nicht so schwer. Erinnert euch an das Doppelgebot der Liebe, liebe Schwestern und Brüder: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. Das sind die Lektionen, die wir immer wieder lesen unnd leben sollten: , dass Jesus für dich gestorben ist, dass er dich errettet hat von der Sünde, dass Gott dich liebt, dass Gott Dir Regeln gibt, an die Du Dich halten kannst. Du weisst, dass Du nicht allein bist, - Gott hat Dir seinen Heiligen Geist gegeben und Geschwister, die mit Dir durch das Leben gehen. Noch eine Lektion: Alles, was von Gott kommt, ist stärker als das, was aus der Welt kommt. Bei Paulus im Römerbrief klingt das so: Denn ich bin gewiss, dass weder Tod noch Leben, weder Engel noch Mächte noch Gewalten, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, 39 weder Hohes noch Tiefes noch eine andere Kreatur uns scheiden kann von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserm Herrn.

Wir dürfen darauf vertrauen, dass Gott stärker ist, als alles auf dieser Welt. Was wollen wir denn noch? Jetzt sind wir wieder am Anfang der Predigt.

„Halleluja! Jauchzet Gott, alle Lande, Halleluja! Lobsinget zur Ehre seines Namens! Halleluja!“

 

Wie kann dieser Glaubenskurs denn im Alltag aussehen? Ich habe Ihnen eine Geschichte mitgebracht.

 

 

Während einer Zugfahrt unterhalten sich eine Kindergottesdiensthelferin und ein Manager.

Er begann mit harmloser Konversation und war schnell bei seinem Beruf, offensichtlich seinem Lieblingsthema. Seine Firma stellte Verpackungen für Zahnpastatuben her und er hatte gerade ein neues Beschäftigungsmodell entwickelt, das dem Standort Deutschland völlig neue Impulse geben würde. Die Frau war beeindruckt, wie ein Mensch so von der Bedeutung seiner Tätigkeit überzeugt sein konnte, ganz für eine Sache leben. In diesem Moment aber kam die Frage, die sie die ganze Zeit gefürchtet hatte: „Und was machen Sie so?“ Da kam der Heilige Geist über die Frau. Sie setzte sich kerzengerade hin und lächelte: „Ist ja interessant“, sagte sie, „ich glaube, wir haben ganz ähnliche Geschäftsinteressen. Wir haben gerade auch ein völlig neues Konzept für den Standort Deutschland entwickelt. Allerdings arbeiten wir weniger mit Verpackungen als mit Inhalten. Wir wenden theologische Basisprinzipien an, um eine positive Modifikation der Persönlichkeit unserer Klienten herbeizuführen.“

Er hatte keine Ahnung, wovon sie redete, hätte das aber nie zugegeben. „Äh, irgendwie habe ich schon einmal davon gehört“, meinte er. „Haben Sie ein Büro in Frankfurt?“ „Oh, wir haben mindestens eins in jeder Stadt. Von Alaska bis Kasachstan. Wissen Sie: Die neuen Märkte sind für uns alte Hüte.“

Ihm fiel die Kinnlade runter. Man sah richtig, wie er sein Gehirn durchstöberte, um diese große Firma zu identifizieren, über die er sicher schon mal in der FAZ gelesen hatte. „Tatsächlich arbeiten wir“, fuhr die Frau fort, „auf internationaler Ebene. Unsere Führungsebene plant, bis zum Ende der Geschäftsperiode mindestens ein Standbein in jedem Land der Welt zu haben.“ Sie legte eine Kunstpause ein. „Haben Sie auch so etwas vor?“ „Äh, nein, noch nicht“, stammelte er. „Aber Sie haben Ihre Führungsebene erwähnt. Wie machen die das?“ „Es ist ein Familienunternehmen. Es gibt einen Vater, einen Sohn und einen ..., ja, einen guten Geist. Nun ja, die drei halten alles am Laufen.“

„Es muss ein Haufen Kapital im Spiel sein“, sinnierte er. „Meinen Sie Geld?“ fragte die Frau, „ja, das nehme ich auch an. Niemand weiß genau, wie viel, aber wir machen uns auch unsere Gedanken darüber. Der Chef scheint immer genug zu haben.“

„Und die Mitarbeiter?“ fragte der Mann. „Oh, die sollten Sie mal sehen. Sie haben einen ganz besonderen Geist, der das Unternehmen prägt. Es läuft ungefähr so: Der Vater und der Sohn gehen so liebevoll miteinander um, dass die Liebe sich auf die Mitarbeiter überträgt und sie sich untereinander auch lieben. Ich weiß, es klingt altmodisch, aber ich kenne Menschen bei uns, die wären bereit, füreinander zu sterben. Wie ist das bei Ihnen?“ „Wir sind noch nicht so weit“, sagte der Mann und änderte seine Strategie: „Sie haben sicher gute Vergünstigungen?“

„Allerdings“, strahlte die Frau, „ich habe eine Überlebensversicherung, Alters- und Todesvorsorge, alles auf Kosten des Chefs. Und das Beste: Er hat für mich ein großzügiges Appartement in einer riesigen, tollen Wohnanlage reserviert, da kann ich einziehen, wenn ich mit der Arbeit hier fertig bin.“ „Äh“, sagte er verwirrt, „wissen Sie, eins beschäftigt mich noch. Ich lese viel, und wenn Ihr Unternehmen wirklich so ist, wie Sie es beschreiben, warum habe ich dann noch nie davon gehört?“

„Eine gute Frage“, sagte sie. „Vielleicht lesen Sie die falsche Zeitung. Immerhin blicken wir auf eine 2000 Jahre alte Tradition zurück. Aber vielleicht möchten Sie sich uns anschließen? Wir bieten Veranstaltungen an für Menschen wie Sie. Menschen, die weiterkommen wollen.“

„Weiterkommen, ja“, warf der Mann ein. „Aber wohin?“ „Oh“, sagte die Frau, „genau auf diese Frage haben wir uns spezialisiert.“

 

Soweit die Geschichte. Ich wünsche mir, dass es uns immer wieder gelingt, Zeugnis für unseren Herren zu geben. Das Weiterkommen, auf das wir spezialisiert sind, ist das Ewige Leben ist das Leben mit Gott, unserem Herrn und Vater und mit Jesus Christus, unseren Retter und Bruder. Das ist unser Ziel. Darauf vertrauen wir.

Und so spreche ich Amen, das bedeutet; So soll es sein.